Mit Mallorca verbindet man unweigerlich Ballermann, Eimersaufen und Jan Ullrich. Dass die größte Baleareninsel, auch traumhafte Landschaften und viel Kultur bietet, ist dennoch allseits bekannt. Ich durfte die schönen Seiten Mallorcas bereits im alljährlichen Familienurlaub als Kind erleben. Neben Wandern und Burgen besuchen, standen einheimisches Essen und prächtige Promenaden auf der To-Do Liste. Eines Tages aber, Ende der Neunziger, als die große Ballermann Welle bereits ihren Höhepunkt erreicht hatte, ließen sich meine Eltern zu einem Besuch in »El Arenal« überreden. Also am sagenumwobenen »Ballermann 6«. Der zum Kultstatus gelangte »Balnearo N° 6« (eines von 15 kleinen Strandcafes entlang der Küste) bekam durch Film und Fernsehen so viel Aufmerksamkeit, dass ein Besuch an diesem fabulösen Ort zur Pflicht wurde. Und selbstverständlich war auch ein Fernsehteam damals vor Ort und filmte Menschen, wie sie sich hemmungslos betrunken. Ich war noch nicht einmal ein Teenager, aber war damals schon fasziniert vom Glanz dieser Sangria getränkten Kulisse.

Im Januar ist in El Arenal (oder wahlweise für Engländer in Magaluf) jedoch eher alles Kategorie »tote Hose«. Der Geist vom Eimersaufen liegt nichtsdestotrotz allgegenwärtig über der Insel und dient stets als Aufhänger für tiefsinnige Anekdoten und Redewendungen. Und so fanden auch unser fünfköpfiges Hülsenpresskommando in diesem Januar ihren Einzug in die nette Air-BnB Wohnung, wo man auf dem Fernseher erstmal »Ballermann 6« als Quelle der Inspiration liefen ließ.